Titel: | Barometer mit selbstthätigem Registrirapparat. |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. CXXVII., S. 464 |
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CXXVII.
Barometer mit selbstthätigem
Registrirapparat.
Mit einer Abbildung auf Tab. X.
Barometer mit selbstthätigem Registrirapparat.
Hr. Prof. Dr. Rühlmann
beschrieb in der Versammlung des hannoverschen Bezirksvereines deutscher Ingenieure
vom 20. December 1872 ein sehr sinnreich construirtes Barometer mit selbstthätigem
Registrirapparat, construirt vom Director der Leipziger Sternwarte, Hrn. Prof. Bruhns. Redner machte darauf aufmerksam, daß schon i. J.
1821 ähnliche
Apparate bekannt gewesen seyen, und daß später P. Secchi in Rom schöne derartige Ausführungen vollzogen
habe.
Der in Figur 3
versinnlichte Apparat besteht in Folgendem:
A ist ein feiner ungleicharmiger Waagebalken mit
Regulirgewicht; B ist ein Barometerrohr, welches an die
eine Seite des Balkens angehängt ist, und unterhalb in ein offenes Quecksilbergefäß
C taucht. An der anderen Seite des Balkens bei K ist ein Zeichenstift angebracht. Ferner ist U eine Pendeluhr, welche mittelst Trieb in eine
Zahnstange Z greift. Diese Zahnstange verschiebt, der
Zeit entsprechend, eine Tafel T, welche vor dem
Zeichenstift zart auf Rollen läuft. Die Tafel T wird für
den Gebrauch mit eingetheiltem Papier bespannt.
Die Function des Instrumentes ist nun sofort klar: Durch den schwankenden
Barometerstand tritt eine Hebung und Senkung des Barometerrohres B und damit eine Bewegung des Waagebalkens ein; durch
den größeren Hebelarm nach der Seite K wird diese
Bewegung von dem Zeichenstift auf der daran vorbeiziehenden Tafel vergrößert
wiedergegeben.
Es ist außerdem die Einrichtung getroffen, daß die Zeit auf der Tafel durch Punkte
markirt wird, und daß ein zartes Hämmerchen von Seit zu Zeit einen kleinen Schlag
gegen die Barometerröhre ausübt, und so das Anhaften, resp. die Adhäsion des
Quecksilbers hindert. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1873, Bd. XVII
S. 58.)