Titel: | Mersanne's elektrische Bogenlampe. |
Autor: | Mersanne |
Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 127 |
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Mersanne's elektrische Bogenlampe.
Mit Abbildungen.
Mersanne's elektrische Bogenlampe.
Die im Electrician, 1888 Bd. 21 * S.
739, nach H. Fontaine's Eclairage à l'Electricité beschriebene elektrische Bogenlampe von Mersanne unterscheidet sich von den meisten anderen
Bogenlampen durch die Anordnung und Zuführung der Kohlen. Die Kohlen liegen – wie
bei Fein's Lampe (vgl. 1888 270 * 371) – bei ihr wagerecht und werden durch eine Reihe gefurchter
Rollen fortbewegt. Diese Anordnung gestattet die Anwendung sehr langer Kohlenstäbe
ohne Einführung eines unnöthig groſsen Widerstandes in den Stromkreis. Zwei mit
feinem Drahte bewickelte Elektromagnete sind hinter einander, zu dem
Hauptstromkreise aber parallel geschaltet; der eine beherrscht das Laufwerk, der
andere erzeugt den Lichtbogen.
Fig. 1., Bd. 271, S. 127
Fig. 2., Bd. 271, S. 128Die Trommel A (Fig.
2) des Laufwerkes bewegt die darunter Fig.
3. liegende Achse a, welche die Bewegung auf
die beiden lothrechten Achsen b, b überträgt. Die Achse
a besteht aus zwei ungleich langen Hälften, welche
durch eine Cardan'sche Kuppelung mit einander verbunden
und gegen einander isolirt sind. Die rechtwinkelig zu b
liegende Achse d treibt das Rad e (Fig. 3) und durch dieses die gefurchten
Rollen g, g; die Rollen aber bewegen den Kohlenstab,
welcher mittels der Rollen h, h fest gegen sie gedrückt
wird; der Druck wird durch die Schraube i regulirt.
Fig. 3., Bd. 271, S. 128Den Anker n des Elektromagnetes B (Fig. 2) hält die
Feder o abgerissen; n hält
abwechselnd die in Fig. 2 eben noch sichtbaren Zähne
des Sperrrades e fest und gibt sie frei. So oft der
Lichtbogen zu lang wird und in Folge dessen der Strom im Nebenschlusse und im
Elektromagnete B stärker wird, die Feder o überwindet und den Anker n anzieht, gibt letzterer das Sperrrad e
frei, und nun bewegt die Trommel A die Kohlen in der
angegebenen Weise gegen einander.
Hat der Bogen seine normale Länge wieder angenommen, so wird der Anker n zu Folge der Stromschwächung im Nebenschlusse wieder
abgerissen, legt sich sperrend in die Zähne von e und
setzt der Bewegung der Kohlen ein Ziel. Mittels der Schraube v wird das Spiel des Ankers n begrenzt.
Die Stange q, welche an dem einen Kohlenhalter befestigt
ist, trägt an ihrem oberen Ende den Anker Q des
Elektromagnetes C: Q wird durch eine Feder abgerissen
erhalten, die kräftig genug ist, um den Anker abgerissen zu erhalten, so lange nicht
ein Strom von der gröſsten Stärke den Nebenschluſs durchläuft. Die Anziehung von Q veranlaſst q dem
Kohlenhalter einen leichten Ruck zu geben und den Lichtbogen zu bilden.