Titel: | H. Parenty's Apparat zur selbsthätigen Regelung der Temperatur und des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft in den Trockenhäusern der Kattundruckereien. |
Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 205 |
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H. Parenty's Apparat zur selbsthätigen Regelung der Temperatur und des
Feuchtigkeitsgehaltes der Luft in den Trockenhäusern der Kattundruckereien.
Mit Abbildung im Texte und auf Tafel 10.
Parenty's Apparat zur selbsthätigen Regelung der
Temperatur.
Textabbildung Bd. 271, S. 205Nach der im Bulletin de la Société de Mulhouse,
1888 S. 394, gegebenen Beschreibung hat H.
Parenty's Thermo-Regulator folgende durch die schematische Abbildung im
Texte und den senkrechten Durchschnitt (Fig. 1 Taf. 10)
veranschaulichte Einrichtung. Eine unbewegliche, oben mit einem Hahne B versehene Glocke A
taucht in ein bewegliches Gefäſs B, welches von dem
Ende eines Hebels F herabhängt und bei einer gewissen
Höhe der darin enthaltenen Absperrflüssigkeit durch ein Gegengewicht P balancirt wird. Angenommen, der Hahn B werde bei einer bestimmten Temperatur t geöffnet, so stellt sich die Flüssigkeit in der
Glocke und dem Gefäſse auf gleiche Höhe. Nachdem man den Hebel F mittels des Gegengewichtes in wagerechte Lage
gebracht hat, schlieſst man den Hahn R und sperrt auf
diese Weise ein gewisses Volumen atmosphärischer Luft von t° in die Glocke. So lange die Temperatur sich nicht ändert, bleibt das
System im Gleichgewichte, so bald sie aber z.B. um 1° steigt, dehnt sich die
eingeschlossene Luft um ein gewisses Volumen aus, und ebenso viel Quecksilber tritt
aus der Glocke in das Gefäſs B, welches dadurch
schwerer wird und sinkt. Da nun das Dampfeinlaſsventil S der Heizrohre mit B fest verbunden ist, so
erhält man einen Regulator von auſserordentlicher Empfindlichkeit, weil man nur die
Glocke und das Gefäſs groſs genug zu machen braucht, um eine Kraft zu erzeugen,
welche einer beliebig schwachen Temperaturzunahme entspricht.
Der Dampf tritt bei C in einen Cylinder D. In einer Scheidewand des letzteren befindet sich
eine Oeffnung w, welche durch ein Ventil S abgesperrt wird. Dieses Ventil sitzt an dem Boden
eines beweglichen mit Quecksilber gefüllten Gefäſses E.
Eine senkrechte, unbewegliche, oben offene Röhre von dem Durchmesser der Oeffnung
w taucht wie ein Manometer in das Quecksilber und
bildet eine Art hydraulischen Verschlusses, welcher dem Aufhängedraht H den Eintritt in den Cylinder gestattet. Die
Ingangsetzung des Apparates ist sehr einfach. Will man die Temperatur während des
Betriebes ändern, ohne den Hahn R zu öffnen, so braucht
man nur das Gegengewicht P auf dem Hebel zu
verschieben.