| Titel: | T. H. Martin's Stahlhaltervorrichtung zum Hobeln während des Vor- und Rücklaufes. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 271, Jahrgang 1889, S. 248 | 
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                        T. H. Martin's Stahlhaltervorrichtung zum Hobeln
                           								während des Vor- und Rücklaufes.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 12.
                        Martin's Stahlhaltervorrichtung zum Hobeln.
                        
                     
                        
                           Um den Rücklauf des Hobelmaschinentisches zum Schnitte mitzubenutzen, also den
                              									Leergang desselben zur Arbeit zu verwenden und dadurch die Leistung der
                              									Hobelmaschine, wenn nicht zu verdoppeln, so doch wenigstens beträchtlich zu
                              									steigern, sind wiederholt Versuche mit verschiedenem Erfolge gemacht worden (vgl.
                              										Whitworth und J. H.
                                 										Wicksteed, 1887 264 * 108).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 271, S. 247
                              
                           Neuerdings ist beim Baue der Forth-Brücke (vgl. 1888 270 *
                              									201) eine Hobelmaschine mit zwei gegensätzlich und nahe an einander gestellten
                              									Balkenständern und Werkzeugsupporten in Thätigkeit, welche als eine neue Anwendung
                              									eines seit 15 Jahren von Sondermann und Stier in
                              									Chemnitz ausgeführten Hobelwerkes angesehen werden kann.
                           Wenn auch durch gleichzeitige Bearbeitung zweier gleichartigen Werkstücke die
                              									Leistung der Hobelmaschine erhöht wird, so kann doch wegen den in der Maschine
                              									auftretenden Spannungszuständen nur immer gleichartige Arbeit verrichtet werden. Es
                              									kann daher bei einer breiten Hobelfläche nicht gleichzeitig vorgehobelt und
                              									geschlichtet werden, wobei der zweite stillstehende Stahlhalter Verwendung finden
                              									könnte. Es ist daher von
                              									nicht geringem Vortheile, wenn der Vorlauf des Tisches zum Schroppen, der Rücklauf
                              									desselben aber zum Schlichten verwendet wird.
                           Durch die im Engineer, 1888 Bd. 65 * S.
                                 									389, veröffentlichte Stahlhaltervorrichtung von T. H.
                                 										Martin in Swansea, Süd-Wales, England, wird dies in
                              									der Weise angestrebt, daſs durch eine Schräglage des doppelschneidigen Stahles (Fig. 6
                              									a, b oder c) in der
                              									Bewegungsebene während des Vorganges des Hobeltisches die Schneide 1, im Rücklaufe die Schneide 2 in Eingriff mit dem Werkstücke tritt. Diese Schräglage des
                              									Schneidstahles wird durch die in den Fig. 3, 4 und 5 Taf. 12 dargestellten
                              									Einrichtungen herbeigeführt, welche im Wesentlichen aus einer stellbaren
                              									Hebelverbindung bestehen, an welcher das schwingende Stichelgehäuse angelenkt
                              									ist.
                           Zwei am seitlichen TischrandeIm Bilde sind diese Knaggen an einer Schiene E
                                    											angebracht, welche am Tische angeschraubt ist., der Hubgröſse
                              									entsprechend eingestellte Anschlagklötzchen J bringen
                              									den am Seitengestelle um einen festen Zapfen drehbar angeordneten Hebel H an jedem Hubende des Tisches zur Ausschwingung. Mit
                              									diesem ist der durch eine Tasche K der Welle G geschobene Stangenhebel F verbunden. Mittels einer eigenthümlichen Stabverbindung P, L, R, O und M wird das
                              									Stichelgehäuse A mit dem Schneidstahle C von der schwingenden Keilnuthwelle G in die vorgeschriebene Schräglage eingestellt.
                           Weil aber der Querbalken der Hobelmaschine Höhen-, der Supportschlitten Z Seitenverstellung, das Lyrastück T Schräglage, das Supporttheil A1 Verschiebung und sein Vordertheil D Schrägeinstellung erhält, so darf die ebenbezeichnete
                              									Stab- und Hebel Verbindung diese Bewegungen der Supporttheile in keiner Weise
                              									behindern.
                           Aus diesem Grunde endigt die am Querbalkenrücken gelagerte Welle G in der Tasche K, durch
                              									welche sich der Stabhebel F schiebt, während der Hebel
                              										F1 vermöge zweier
                              									am Schlitten Z angeschraubter Grifflager auf der
                              									Keilnuthwelle G mitgenommen wird. Das Lyrastück T trägt einen Rahmen, welcher aus zwei Schlitzbögen Q und O und zwei
                              									Verbindungsstäbchen R besteht, die sich in den
                              									Führungsaugen verschieben. Im hintenliegenden Schlitzbogen wird zwischen
                              									Gummipuffern das Hebelauge L eingespannt, welches
                              									mittels P die Verbindung des Rahmens mit dem Hebel F1 herstellt. Am
                              									vorliegenden Schlitzbogen wird das Gabelstück M
                              									angeschraubt, in welchem hebelartig das Stichelgehäuse NA angebolzt ist.
                           Hieraus ist ersichtlich, daſs bei einer Schrägstellung des Lyrastückes der Rahmen
                              									schräg liegen, daſs aber bei einer gegensätzlichen Verdrehung des
                              									Supportvordertheiles gegen das Lyrastück dennoch diese Verbindung leicht möglich
                              									wird.
                           Die in Fig. 6
                              									dargestellten Hobelstähle werden mittels Bügel S an das Stichelgehäuse
                              									befestigt. Der Schneidstahl a, sowie der aus zwei
                              									einfachen Stählen bestehende Doppelstahl b dienen nur
                              									zum Schroppen oder Schlichten, während die Stahlverbindung c mit nebenliegenden einfachen Stählen die Bestimmung hat, im Vorlaufe des
                              									Werkstückes zu schroppen, im Rücklaufe aber mit dem etwas tiefer eingestellten
                              									Stahle die eben bearbeitete Fläche zu schlichten. Die Schaltung oder Steuerung des
                              									Supportes erfolgt mit den bekannten Mitteln.
                           
                              
                                 Pr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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