Titel: | Bogenzuführung für Schnellpressen. |
Autor: | Kn. |
Fundstelle: | Band 283, Jahrgang 1892, S. 134 |
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Bogenzuführung für
Schnellpressen.
Mit Abbildungen.
Bogenzuführung für Schnellpressen.
Das Zuführen der zu bedruckenden Bogen zur Schnellpresse erfolgt bekanntlich von Hand
und erfordert deshalb gewandte und eingearbeitete Kräfte, die indess nicht immer zur
Verfügung sind. Dieser Umstand und der Wunsch, die Schnellpresse in gleicher Weise
wie die Rotationsdruckmaschine zu einer selbständigen Maschine zu machen, haben
daher ein starkes Bedürfniss nach selbsthätigen Bogenzuführvorrichtungen gezeitigt,
dem indess die bisherigen Constructionen noch nicht zu genügen vermochten. Es ist
daher erklärlich, wenn fortgesetzt neue Bogenzuführungen in Vorschlag gebracht
werden.
Die Schwierigkeit der Aufgabe selbst ist bereits bei Besprechung früherer
Constructionen (vgl. 1890 276 * 483 und 277 * 343) hervorgehoben worden, welche Schwierigkeit
vornehmlich in dem Trennen der Bogen von einander liegt. Dabei spielt naturgemäss
ausser der Lagerung der Bogen auch die Beschaffenheit des Papieres eine grosse
Rolle. Bezüglich der Lagerung kommen zwei Arten in Frage, indem man einmal von
vornherein die Bogen besonders schichtet und indem man andererseits einen
geschlossenen Stoss verwendet. Bogenzuführvorrichtungen der ersten Art sind die Heidenhain'sche und die Missong'sche (1890 276 * 484), doch erfordern
dieselben immer die Vorarbeit der Schichtung der Bogen, durch welche der Vortheil
der mechanischen Zuführung wieder aufgehoben werden kann.
Zweckmässiger und leichter einführbar in die Praxis erscheinen daher Bogenzuführungen
der zweiten Art, bei denen es vor allem auf die Trennung der Bogen von einander
ankommt. Hier kommen in der Hauptsache wieder zwei Wege in Betracht, derart, dass
man einerseits das Trennen der Bogen durch mechanisches Ausstreichen bezieh. Abheben
mittels rauher Daumen, abgeflachter Scheiben u. dgl. (1890 277 * 343) zu erzielen sucht, und andererseits Luftsaugevorrichtungen in
Anwendung bringt. Die erstere Art hat die zahlreichsten Constructionen aufzuweisen,
von denen einige auch Eingang in die Praxis gefunden haben. Einen durchschlagenden
Erfolg hat indess bis jetzt keine dieser Anordnungen gehabt, da keine die Fähigkeit
des Anlegers, beim Anlegen zu fühlen, ob ein oder mehr Bogen aufgenommen sind, zu
ersetzen mochte. Tritt der letztere Fall beim Anlegen ein, so ist der Anleger noch
im Stande, Abhilfe eintreten zu lassen; bei mechanischem Zuführen werden indess
meist dann mehrere Bogen einlaufen, so dass hier viel häufiger Maculatur und
Betriebsstörung eintreten wird.
Was ferner den zweiten Weg betrifft, den Bogen mittels Saugvorrichtungen abzuheben,
so scheinen diese Bogenzuführungen am wenigsten Erfolg gehabt zu haben; was darin seinen Grund haben dürfte, dass hier
einerseits die Abhängigkeit von der Papiersorte eine viel grössere als oben ist und
dass andererseits die dazu nöthigen Vorrichtungen wesentlich vieltheiliger und
kostspieliger sind. Damit ist natürlich auch eine grössere Unsicherheit im Arbeiten
verbunden, namentlich wenn es auf rasches Arbeiten ankommt. Zweckmässig dürften
derartige pneumatische Vorrichtungen nur im einzelnen Falle bei langsamem Arbeiten
und gutem stärkeren Papier sein.
Zu der ersteren Gruppe der Bogenzuführvorrichtungen, bei denen also in der
Hauptsache erst ein Aufbauschen und dann ein Strecken und Fortführen des Bogens
stattfindet, treten neuerdings zwei Einrichtungen hinzu, bei denen theilweise neue
Wege eingeschlagen sind, indem einmal klebrige Massen
und zweitens Reibungselektricität zum Abheben des
obersten Bogens in Anwendung kommen. Ferner schlagen beide Einrichtungen insofern
den richtigen Weg ein, als sie erst ein Abheben des Bogens senkrecht vom Stosse und
dann erst ein Fortführen vornehmen. Auf diese Weise ist ein Mitnehmen des nächst
untersten Bogens viel weniger leicht möglich als beim Aufbauschen, bei dem immer
eine Reibung und ein Gleiten des obersten Bogens auf dem nächsten stattfindet.
Textabbildung Bd. 283, S. 134Fig. 1.Wentscher's Bogenzuführung.Textabbildung Bd. 283, S. 134Fig. 2.Elektrische Bogenzuführung von Weidenbusch. Die erstere Einrichtung rührt von E.
Wentscher in Berlin her und ist demselben in Deutschland unter Nr. 57966
patentirt. Fig. 1 zeigt diese Vorrichtung im
Querschnitt, deren Hauptbestandtheile zwei endlose, um Scheiben a laufende Stahlbänder b
sind, welche fünf parallele Schienen c von
schwalbenschwanzförmigem Querschnitt: ∆, in denen kleine Behälter d von ähnlichem Querschnitt sitzen, tragen. Diese
Behälter lassen sich in der Längsrichtung der Schienen verschieben und werden durch
Reibung festgehalten. Die Behälter d sind zur Aufnahme
der Mitnehmer e bestimmt, welche bei diesem Apparat aus
einer klebrigen Masse, ähnlich der Walzenmasse, bestehen. Die Achsen h der Scheiben a sind in
den Seitenwandungen f gelagert, derart, dass die Bänder
b durch Anziehen der Flügelmuttern g stets gespannt gehalten werden können. Die Bänder b sind gelocht, und die Scheiben a besitzen auf ihrem Umfange entsprechende Stifte,
welche in die Löcher eingreifen, so dass ein Gleiten der Bänder auf den Scheiben
ausgeschlossen ist. Auf der unteren Achse h befindet
sich das Antriebrad k, welches in den Radkranz l des Cylinders eingreift, so dass die Bänder
gleichzeitig mit dem Cylinder sich bewegen und zur Ruhe kommen. Dabei entspricht
einer vollen Cylinderumdrehung eine Längsverschiebung der Bänder um ⅖ ihrer Länge,
derart, dass z.B. die Schiene c1 dabei an die Stelle der Schiene c3 tritt.
Während des Stillstands des Cylinders schwingt das Gestell f um Zapfen in den Lagern m zunächst abwärts,
wodurch die Mitnehmerreihe der Schiene c1 sich auf den Papierstoss P des Tisches T legt; sodann hebt sich das
Gestell wieder mit seinem oberen Ende, den an den Masseklötzchen e anhaftenden obersten Bogen P1 mitnehmend, welcher, am hinteren Ende
durch Messer M gehalten, die in der Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt, d.h. in seiner
ganzen Länge vom Stoss nach oben zu abgetrennt wird.
Durch die dann folgende Umdrehung des Cylinders wird nun der Bogen P1 zum Cylinder
hinabgeführt und in die Lage P2 gebracht. Er tritt
dabei mit der Vorderkante unter die geöffneten Greifer, die ihn dann erfassen und
mitführen, während die Mitnehmer e über den Scheiben
a nach oben gehen.
Um die Mitnehmer e von dem anhaftenden Papierstaub zu
befreien und möglichst bei guter Klebkraft zu erhalten, werden dieselben nach Abgabe
des Bogens an Blechen o vorübergeführt, die unterhalb
mit Feuchtfilzen p belegt sind. Letztere saugen aus der
Rinne r ständig Wasser. Dieser Feuchtapparat lässt sich
durch die Klemmschrauben s, durch welche die Filze mehr
oder weniger zusammengepresst werden können, ferner durch die Stellschrauben t, vermöge deren der Druck der Federn o auf die darunterstreichenden Klötzchen e beliebig verändert werden kann, nach Bedarf regeln,
so dass jeder Feuchtigkeitsgrad eingestellt werden kann. In gleicher Weise lassen
sich die Bleche o, sowie die Behälter d verstellen, so dass sie dem jeweiligen Papierformat
entsprechend der Greiferstellung angepasst werden können.
Textabbildung Bd. 283, S. 134Fig. 3.Elektrische Bogenzuführung von Weidenbusch. Entsprechend der Bogenabnahme wird der Papiertisch T durch das Gewicht L gehoben, so dass der
oberste Bogen immer in richtiger Lage zu den Mitnehmern e zu liegen kommt. Der Papierstoss muss dabei auf der Vorderkante
aufgestossen und dann erst gegen die Anschlagschiene A
gelegt werden. Wird dies genau ausgeführt, so wird auch jeder Bogen mit seiner
Vorderkante auch ohne Vordermarken und selbst, wenn der Cylinder etwas schwankt, genau an dieselbe
Stelle zu liegen kommen. Auch sind Seitenmarken entbehrlich, da der Papierstoss am
seitlichen Anschlag B genau angelegt wird und da der
Bogen während des Transportes seine Lage nicht ändert.
Um auch den Druck auf rauhes, feuchtes oder elektrisches Papier zu gestatten,
befinden sich am hinteren Ende des Stosses auf Stangen D Gleitstücke C, an denen in bekannter Weise
sich auf den Stoss aufsetzende kleine Messer sitzen, die den Bogen beim Abziehen
leicht durchschneiden.
Der Apparat, der von der Schnellpressenfabrik Frankenthal, Albert und Co., in Frankenthal ausgeführt wird, ist an jeder Schnellpresse
leicht anbringbar und kann um Zapfen n hochgedreht
werden, wenn mit der Hand angelegt werden soll. Wenn ein Bogen einmal nicht richtig
einläuft, so tritt eine an der Presse angebrachte einfache elektrische Auslösung in
Thätigkeit, welche den sofortigen Stillstand der Maschine bewirkt. Der Preis eines
derartigen Bogenanlegers beträgt ohne Montagekosten M. 1000.
Die Schwierigkeit bei diesem Bogenanleger liegt in der Herstellung der Klebmasse, die
natürlich der Papiersorte mehr oder weniger angepasst werden muss. Die Verwendung
ist, wie oben bemerkt, schon früher versucht worden, scheint indess ein
befriedigendes Ergebniss nicht gehabt zu haben.
Schreiber dieses hatte Gelegenheit, in der Druckerei von Koepsel in Berlin, Commandantenstrasse, den Bogenanleger in Thätigkeit zu
sehen, kann indess bestätigen, dass derselbe während einer längeren Zeit völlig
zufriedenstellend arbeitete, so dass er sich wohl bewähren und weiteren Eingang in
die Praxis finden dürfte.
Textabbildung Bd. 283, S. 135Fig. 4.Elektrische Bogenzuführung von Weidenbusch. Bei dem zweiten der genannten neuen Verfahren kommt, wie erwähnt,
Elektricität zur Anwendung, derart, dass ein durch Reibung elektrisch gemachter
schlechter Leiter gegen den Papierstoss hin und zurück oder auch über denselben
hinweg geführt wird, der dabei in Folge der elektrischen Anziehung das oberste Blatt
von dem Stoss abhebt, um dasselbe in den Bereich der Hand eines selbsthätigen
Greifers oder eines sonst zur Weiterschaffung geeigneten Apparates zu bringen. Das
Verfahren (* D. R. P. Nr. 59738) rührt von A.
Weidenbusch in Darmstadt her, und ist dadurch besonders bemerkenswerth, als
hier zur Lösung der Aufgabe, Papierbogen der Druckpresse zuzuführen, unseres Wissens
zum ersten Male Elektricität in Anwendung kommt, und zwar in einer praktisch sehr
zufriedenstellenden Weise, wie Versuche mit dem Anleger gezeigt haben. Die Figuren 2 bis 4 zeigen
zwei Ausführungsformen, und zwar zeigt Fig. 2
diejenige, bei welcher der elektrische schlechte Leiter gegen den Papierstoss hin
und zurück geführt wird. Diese Einrichtung arbeitet in folgender Weise:
Von der Antriebswelle W, welche beliebig mit irgend
einer anderen Maschine obengenannter Art zu verbinden ist, wird mittels der
Schnurräder a und b die
mit Pelz überzogene Walze c in rasche drehende Bewegung
versetzt, ebenso wird durch über Schnurräder d und c laufende gekreuzte Riemen der mit e fest verbundenen Frictionsscheibe f eine der Drehrichtung der Walze c entgegengesetzte umlaufende Bewegung gegeben. Die
Welle g, auf welcher die Frictionsscheibe h und die aus einem schlechten Leiter bestehende Walze
i festsitzen, ist in den seitlich um Zapfen k schwingenden Führungsstücken l gelagert, welche durch die in Zapfen m
sitzenden Hebel n mit Gabeln o und Rollen p durch Einwirkung des Excenters
r abwechselnd gesenkt und gehoben werden.
Im gehobenen Zustande wird die Frictionsscheibe h an die
rotirende Frictionsscheibe f fest angepresst, so dass
dadurch die Walze i in derselben Richtung wie die Walze
c rotirt. Durch das Aneinanderpressen der
Frictionsscheiben sind die Walzen i und c derart genähert, dass durch ihre gleichartige
Bewegung eine starke Reibung der mit Pelz besetzten Walze c gegen die aus einem schlechten Leiter bestehende Walze i stattfindet, wodurch letztere stark elektrisch
wird.
Durch Einwirkung des Excenters r senkt sich dann die
Walze i, nachdem sie gerieben wurde, auf den Stoss
Papier oder sonstigen Stoff und zieht alsbald das obere Blatt q an, das sich fest an die Walze anlegt.
Beim Heben der Walze i bleibt das angezogene Blatt fest
an ihr hängen, wird aber nach zurückgelegter halber Steigung durch Anstossen an die
Querstange S abgestrichen und fällt auf den Stoss
zurück, wo es durch einen mittlerweile zwischen Stoss und Blatt eingeschobenen
Greifer von dem Stoss getrennt, in irgend einer bekannten Weise erfasst wird und zur
Verarbeitung weitergeführt werden kann.
Eine andere Ausführungsform der Maschine, bei welcher der zum Abheben der einzelnen
Blätter vom Stoss dienende schlechte Leiter über den Stoss hinweg geführt und an
Stelle der rotirenden Reibwalze ein hin und her bewegtes Reibzeug verwendet wird,
zeigen die Fig. 3 und 4. Bei dieser Art der Ausführung findet nicht ein Heben und Senken des
schlechten Leiters statt, sondern derselbe wird nur über den Stoss hin und her
bewegt, während der Stoss durch Heben und Senken des Tisches zeitweise mit dem
schlechten Leiter in Berührung gebracht bezieh. von demselben entfernt wird.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht, während Fig. 4 eine Gesammtansicht des elektrischen Anlegers
gibt, wie er ausgeführt wird. Bei dieser Ausführung erhält die aus einem schlechten
Leiter bestehende Walze a durch Vermittelung der mit
Frictionswelle versehenen Stangen b von den auf der
Antriebswelle W sitzenden Excentern c eine hin und her rollende Bewegung. Zur Ladung des
schlechten Leiters a mit Elektricität dient ein
Reibzeug f, welches auf den beiden Stangen d und e hin und her bewegt
wird und dabei die Walze a reibt.
Durch die Einwirkung der auf Antriebswelle W sitzenden
Excenter g auf die Zugstangen h wird das Reibzeug f zeitweise auf die Walze
a niedergedrückt oder von derselben entfernt. Der
Zapfen i des Reibzeuges f
greift in das zu einer Gabel ausgebildete eine Ende des um den Bolzen h drehbaren zweiarmigen Hebels l, dessen anderes Ende mit einem Zapfen m
versehen ist, der in einer Curvenführung des auf der Antriebswelle W sitzenden Cylinders o
läuft. Die hin und her gehende Bewegung des Reibzeuges f auf den Stangen d und e wird auf diese Weise vom Cylinder o abgeleitet.
Da die Walze a stets in derselben Höhenlage verbleibt
und nicht nach dem Stoss bewegt und von demselben entfernt werden kann, wie es bei
der ersteren Ausführungsform der Fall war, so muss der Stoss P selbst zeitweise durch Heben und Senken des Tisches p gegen die Walze a
angedrückt bezieh. von derselben entfernt werden. Die Bewegung des Tisches p wird nun dadurch hervorgebracht, dass an demselben
eine senkrecht verschiebbare Zahnstange q befestigt
ist, welche mit dem Rade r Eingriff hat. Das letztere
ist durch die Welle s mit einem Sperrade t fest verbunden.
Durch die an beiden Seiten des Tisches p befestigten
Seile w, welche mit dem durch Gewicht z belasteten Hebel in Verbindung stehen, wird der Tisch
stets nach oben gegen die Walze a gezogen. Das
zeitweise Entfernen des Tisches p und damit auch des
Stosses P von der Walze a
geschieht dadurch, dass der zum Sperrad t gehörige
Sperrkegel v durch das auf der Hauptwelle W sitzende Excenter u das
Sperrad derartig dreht, dass sich die Zahnstange q und
somit auch der Tisch p nach unten bewegt.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen Maschine ist nun folgende:
Sobald die Walze a in der Richtung der Hauptwelle W ihre äusserste Stellung eingenommen hat, senkt sich
das derzeit über einem Ende der Walze a stehende
Reibzeug f auf die Walze a, welche nur so lange stillsteht, bis das Reibzeug über die Länge der
Walze weg nach dem anderen Ende derselben gelangt ist. Hierauf kehrt das Reibzeug
f, indem es sich hebt, wieder auf seinen
Ausgangspunkt zurück, während die Walze a nach vorn
rollt, wo sie wieder kurz stehen bleibt. Während dieses Stillstandes haftet das
oberste Blatt des Stosses P, welches während dieser
Zeit an den schlechten Leiter a durch das Heben des
Tisches p angedrückt wird, beim nunmehr erfolgenden
Rücklauf der Walze a an und wird mitgenommen, indem es
sich um dieselbe herumlegt. Durch Anstossen des angezogenen Blattes an einen
Anschlag wird dasselbe von dem schlechten Leiter a
getrennt und von dem Stoss P entfernt.
Um den abgehobenen Bogen von dem Stoss P entfernen zu
können, wird der Stoss, der durch Einwirkung des belasteten Hebels x und durch die Seile w
stets fest an die Walze a angedrückt war, in diesem
Augenblick durch die Einwirkung des Excenters u und des
Sperrkegels v auf das Sperrad t etwas nach unten bewegt und dadurch auch der Stoss P so lange in der herabgedrückten Stellung erhalten,
bis der abgehobene Bogen vollständig von dem Stoss entfernt und der schlechte Leiter
a zum Abheben des nächsten Bogens von dem Reibzeug
f wieder mit Elektricität geladen wurde.
Die Gesammtansicht des Anlegers zeigt stellenweise eine etwas andere Ausführung, doch
stimmt sie im Wesentlichen mit der in Fig. 3
dargestellten überein. Die abgelösten Bogen werden hier durch die dargestellte
Vorschubvorrichtung, wie sie vielfach gebräuchlich ist, dem Druckcylinder zugeführt;
doch kann natürlich auch jede andere Vorschub Vorrichtung in Anwendung kommen.
Wie eingangs bereits bemerkt, arbeitet der Weidenbusch'sche Anleger völlig zufriedenstellend und ist für jede Papiergrösse und Sorte, von
40 bis 100 g Gewicht pro Quadratmeter, gleich gut geeignet. Ausserdem ist er
verhältnissmässig einfach und besitzt daher einen niedrigen Preis, so dass er sich
bald bezahlt machen dürfte. Der Anleger kann, nach vorheriger Anmeldung beim
Erfinder Herrn A. Weidenbusch in Darmstadt, in Thätigkeit gesehen werden.
Kn.