Titel: | G. Weber's Zahnräderhobelvorrichtung. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 283, Jahrgang 1892, S. 197 |
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G. Weber's Zahnräderhobelvorrichtung.
Mit Abbildungen.
Webers Zahnräderhobelvorrichtung.
Zweck dieser Vorrichtung ist, die in kleineren Maschinenfabriken vorhandenen
Querhobelmaschinen zur selbsthätigen Bearbeitung von Zahnrädern einzurichten und so
dem Mangel an besonderen Zahnräderfräsemaschinen abzuhelfen.
Beachtenswerth ist diese Vorrichtung hauptsächlich wegen der selbsthätigen
Einstellung des Werkstückrades bei Verwendung von Kreistheilscheiben. Ueberhaupt ist
diese ganze, von Gustav Weber in Gevelsberg i. W. erdachte Hilfsvorrichtung sinnreich und gut durchdacht.
Gearbeitet wird, soviel aus der Quelle, dem Praktischen
Maschinen-Constructeur, 1891 Bd. 24 Nr. 16 * S. 123,
zu entnehmen ist, mit Formstählen, das ist mit Hobelstählen, welche der Form des
Zahnlückenquerschnittes des Werkstückrades entsprechen. Geschaltet wird nach jedem
Schnitthübe durch lothrechtes Niederstellen des Formstahles, welcher in einem
Supportschlitten frei schwingt und durch einen Doppelhebel schwebend erhalten
wird.
Textabbildung Bd. 283, S. 197Fig. 1.Weber's Zahmaderhobelmaschine. Die Triebkraft für diese Schaltung wird durch Anschlag eines Sperrhebels
erhalten, welcher am Ende des rückläufigen Stösselhubes in Thätigkeit tritt.
Angesammelt wird ein Theil dieser Kraft in dem Doppelhebelgewicht (vgl. Schaubild),
welches beständig gehoben und nach dem letzten Stösselhube einer jeden
Schnittperiode wirksam fällt, dadurch aber die Theilvorrichtung in Thätigkeit
versetzt, während der Schneidzahn hochgestellt, frei über die Zahnköpfe des
Werkstückes weggeht.
Diese selbsthätige Verdrehung des Werkstückrades um eine Zahntheilung wird durch
Auslösung eines Stellhebelwerkes, bezieh. durch die Einwirkung einer durch das
vorgenannte Hebelgewicht hervorgerufenen Drehung, welche vom Stösselsupport mittels
Kettenräder auf die am Hobeltisch festgespannte Theilvorrichtung übertragen wird,
bewirkt.
Der mit dem Hobelstössel bewegliche Theil dieser Vorrichtung besteht im Wesentlichen
aus einem Lagerstück a
(Fig. 2 bis 4), in welchem eine Welle
b kreist, die vermöge einer in einem schwingenden
Gabelhebel c lagernden Bremsknagge d die Nuthscheibe e und
hiermit die Welle b absatzweise in eine volle Drehung
versetzt, während der mit einem Handgriff f versehene
Gabelhebel vermöge einer Feder g nach jedem Stösselhube
in die Ursprungslage zurückgestellt wird.
Mit dieser Welle b dreht sich aber gleichzeitig ein
Schneckendaumen h, welcher den vorher beschriebenen
Gegengewichtshebel i hebt, während sein den
Stahlhalterschlitten tragendes Gegenende h
niedergestellt wird.
Eine Anschlagschraube g1
für die Gabelhebelschwinge c, bezieh. eine
Stellschraube k1 für
Einstellung des Stahlhalterschlittens vervollständigen die Regulirungsmittel,
während das am anderen Wellende vorgesehene Kettentriebrad l die Bewegungsübertragung auf die Theilvorrichtung besorgt, an dessen
Böckchen auch die stellbare Anschlagknaggenstange f1 befestigt ist.
Das in Fig. 5 bis 7 gezeichnete
Aufspannwerk mit selbsthätig wirkender Theilvorrichtung besteht aus einem Böckchen
m, in welchem die Aufspannspindel, mit dem
Werkstückrade und mit der Theilscheibe n an deren
anderem Ende versehen, lagert.
Gehalten wird die Theilscheibe durch einen Stift o,
welcher in dem stellbaren Hebel p sitzt, der aber
ausserdem mit dem Federhebel q durch eine
Schwingungswelle verbunden ist.
Solange die obere Nase dieses Federhebels q an den
glatten Rand der Scheibe r sich anlegt, wird der Stift
in je ein Loch der Kreistheilscheibe einsetzen; wenn aber während der fortlaufenden
Drehung dieser Scheibe r die Nase von q in einen scharfen Ausschnitt der Scheibe r einfällt, rückt auch sofort der Zapfenhebel o aus der Theilscheibe n
heraus und es wird dieselbe alsdann zu einer Drehung frei.
Bevor aber die Auslösung von o erfolgt, setzt ein
zweiter Zapfen s in ein anderes Loch desselben
Theilkreises von n ein.
Dieser Zapfen s ist aber an einem Doppelhebel t fest stellbar, welcher vermöge einer Büchse um die
Aufspannspindel frei schwingen kann, sich dagegen mit dem anderen freien Ende an
einen Stellzapfen z durch Mitwirkung einer Feder u stemmt, während eine zweite Feder y den ganzen Lagerrahmen w
nach rechts zurückstellt.
Alsdann greift ein Zahn des Schwingungshebels t in eine
Schnecke v (Fig. 8) ein, welche durch
das zweite Kettenrad l1
bethätigt wird, in Folge dessen der Schwingungshebel t
thatsächlich eine nach links gerichtete Winkeldrehung um die Aufspann Spindel
macht.
Im weiteren Verlaufe einer Drehung dieser Schneckenwelle drücken zwei Daumenscheiben
x den Lagerrahmen w
gegen die Theilscheibe n, dadurch wird auch der
Schwingungshebel t vorgestellt, wobei sein Zapfen s ein Loch der Theilscheibe vorfindet, in welches er
sofort einsetzt.
Hierbei ist aber der Schwingungshebel mit seinem hinteren Zahn aus dem Eingriff mit
der Schnecke r getreten, wobei derselbe lediglich durch
den Stellhebel op an Ort gehalten wird.
Sobald aber dieser Stellhebel op aus der Theilscheibe
n rückt, wirkt die gespannte Feder u und dreht den nach links ausgeschwungenen Doppelhebel
t nach rechts in die Ursprungslage zurück, während
dabei die Theilscheibe n mit dem Werkstück um den
Betrag einer Zahntheilung nach rechts vorgedreht wird.
Demgemäss entspricht einer Schnittperiode, das ist der Vollendung einer Zahnlücke,
eine volle Umdrehung eines Kettenrades l1, von dessen Welle sämmtliche Bewegungen in der
vorbeschriebenen Reihenfolge abgeleitet sind.
Textabbildung Bd. 283, S. 198Weber's Zahnräderhobelmaschine. Nach beendeter Verstellung der Theilscheibe n
rückt vorerst der Zapfenhebel op in ein vorgestelltes
Loch ein, alsdann schwingt der Lagerrahmen w unter der
Einwirkung der Feder y wieder zurück, wobei die
Schnecke r den Schwingungshebel t langsam nach links dreht, während seine freie Rechtsschwingung durch
einen nach der Zahntheilung entsprechend eingestellten Zapfen z seine Begrenzung findet.
Pr.