Titel: | Ball und Norton's elektromagnetische Trennmaschine „Monarch“ für Eisenerze. |
Fundstelle: | Band 283, Jahrgang 1892, S. 228 |
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Ball und Norton's elektromagnetische
Trennmaschine „Monarch“ für Eisenerze.
Mit Abbildungen.
Ball und Norton's elektromagnetische Trennmaschine „Monarch“
für Eisenerze.
Die Fig. 1 zeigt nach der Revue industrielle vom 5. September 1891, * S. 353, die elektromagnetische
Trennmaschine von Ball und Norton in der für die
Ausscheidung feiner Eisenerze gewählten Anordnung, Fig.
2 dieselbe für die Trennung nussgrosser Erze. Die Maschine bildet einen
Kasten, dessen Trichter h mit dem Erz gefüllt erhalten
wird und sich durch die Oeffnung f entleert. Unten sind
drei Oeffnungen; von diesen dient t für die nicht
benutzbaren Gangbrocken, m für die Mittelproducte und
durch c geht das gehaltvollere Erz. Eine Oeffnung e lässt die Luft zutreten, welche am anderen Ende S durch ein Windrad ausgesaugt wird. Die Oeffnungen m und t sind durch Klappen
v mit Gegengewicht geschlossen, so dass die Luft
nicht eintreten kann, da die Klappen sich nur öffnen, wenn eine gewisse Menge Erz
auf ihnen sich angesammelt hat. Die festliegenden Achsen i und j der Trommeln 1 und 2 tragen eine Anzahl ebenfalls
festliegender Elektromagnete a und b. Die erste Trommel macht 100 Umdrehungen in der
Minute, die zweite etwas weniger; sie drehen sich in der Pfeilrichtung und bestehen
aus nichtmetallischem Stoff, wie Holz, Papier u.s.w. Die Elektromagnete liegen in
einem Kreisausschnitte und ihre Pole wechseln in Vorzeichen regelmässig ab; ein
Drittel der Trommeln liegt im magnetischen Felde, zwei Drittel ausserhalb
desselben.
Textabbildung Bd. 283, S. 228Fig. 1.Ball und Norton's elektromagnetische Trennmaschine
„Monarch“ für Eisenerze. Aus dem Ausgange f des Trichters h fällt das Erz auf einen nichtmagnetischen Steg 3, welcher unten die Trommel a gegenüber den ersten zwei oder drei Elektromagneten bogenförmig
umschliesst. Ein zweiter Steg 4 an der Trommel b ist etwas kürzer. Die Luft strömt frei aus den
Oeffnungen e und C in
Richtung der Pfeile rasch mitten durch das Erz und fördert die Trennung desselben.
Die durchströmten Elektromagnete ziehen die magnetisirbaren Theile an und die
Trommeln nehmen die letzteren durch die Reibung mit fort; zufolge der magnetischen
Induction wird jedes eisenhaltige Theilchen in der Nähe der Elektromagnete selbst
ein Magnet und andere reihen sich ihm in Büschelform an; die Theilchen legen sich
bald an die Trommel, wenn sie zwischen zwei entgegengesetzte Pole kommen, und wälzen
sich bei jeder Umkehrungsstelle der Polarität auf der Trommel fort, was
natürlich das Abfallen der nicht magnetisirbaren Theile unter der Wirkung der
Centrifugalkraft erleichtert. Am Ende des magnetischen Feldes fliegen die
festgehaltenen Theile in der Richtung der Tangente weiter nach dem zweiten Stege
bezieh. nach der Oeffnung C.
Die zweite Trommel hat die von der ersten ihr gelieferten Erze in zwei Sorten zu
scheiden, sei es zufolge schwächeren Magnetismus, sei es durch grössere
Geschwindigkeit, welche bei den armen Erzen die Centrifugalkraft den Magnetismus
überwinden lässt. Als Mittelproducte scheiden sich die Erztheile aus, an denen noch
durch weiteres Stampfen zu trennende Gangmassen hängen, und Verbindungen, welche
schwächer magnetisch sind, als reines Magneteisen.
Eine Maschine mit Trommeln von 0,60 m Durchmesser und gleicher Länge verarbeitet in
der Stunde leicht 15 bis 20 t Erz in Stücken, welche durch ein Sieb mit 16 bis 20
Maschen auf 1 Quadratzoll hindurchgehen. Sie verbraucht 1 bis 1,5 an
Elektricität und 0,5 bis 0,75 zur Drehung.
Textabbildung Bd. 283, S. 228Fig. 2.Ball und Norton's elektromagnetische Trennmaschine
„Monarch“ für Eisenerze. Sehr günstige Erfolge damit hat man in den Benson Minen in Saint Lawrence
County, N. Y., erlangt, wo das Erz etwa 0,40 Eisen enthält und so viel Schwefel und
Phosphor, dass das Bessemerverfahren nicht angewendet werden kann. Nach der
Scheidung hat es 68 Proc. Eisen und bloss 0,01 Proc. Phosphor und 0,27 Proc.
Schwefel und findet Käufer auf dem Markte zu Pittsburgh. Drei Trennmaschinen von der
Anordnung in Fig. 1 mit Trommeln von 0,60 m reichen
zur Verarbeitung der vom Stampfwerke gelieferten 800 bis 1000 t in Stücken eines
Siebes mit 16 Maschen auf den Quadratzoll.
Auch in mehreren anderen Minen sind solche Maschinen in Gebrauch; für diejenigen in
Chateaugay, in Port Henry (neue Schicht und alte Schicht) und in Croton, N. Y., gibt
unsere Quelle die betreffenden Zahlen; ebenso der New Yorker Electrical Engineer, 1890 Bd. 10 * S. 394, während ebenda * S. 395 die
abweichenden elektromagnetischen Trennmaschinen von Buchanan und von Wenström beschrieben
sind.