Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, S. 241 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
(Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 217
d. Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
Korkenschneidmaschinen.
Die Korkenschneidmaschine von H. S. Larsen in
Christiania (* D. R. P. Nr. 68664 vom 19. Juli 1892) benutzt ein grosses umlaufendes
Kreismesser V (Fig. 37
und 38).
Textabbildung Bd. 297, S. 241
Fig. 37.Korkenschneidmaschine von Larsen.
Die an vier Seiten zugeschnittenen Korkstücke werden zwischen die Zähne A des Schaufelrades B
gelegt. Dieses Rad wird mittels der Vorschubklinke C,
die gegen die unten vorstehenden Enden der die Zähne A
festhaltenden Stifte D Anlage findet, in Richtung des
Pfeils ruckweise gedreht. Auf drei Viertel des Radumfanges verhindert Ring E das seitliche Ausgleiten der Korkstücke. Das Ende
dieses Ringes bildet eine federnde Zunge F, die das
Korkstück fest gegen den Umfang des Rades drückt, während gleichzeitig der Finger
H der Stange G unter
Einwirkung der Feder I vorschnellt und das Korkstück
fest gegen die Schaufelzähne drückt. Es hat sich hierbei das Rad B ungefähr um die Hälfte des Vorschubes gedreht; wenn
der Vorschub beendigt ist, wird das Korkstück lediglich von der Stange H gehalten, indem diese unter gleichzeitiger
Spannung der Feder I von dem Rade zurückgedrückt
wird.
Textabbildung Bd. 297, S. 241
Fig. 38.Korkenscnneidmaschine von Larsen.
Der Fangarm schwingt nun von der in Fig. 37 zu der in
Fig. 38 gezeichneten Stellung über, so dass die
mit Spitzen versehenen Flanschen L und M der Spindel N und der
Greifspindel O unterhalb und oberhalb der
Korkstückenmitte kommen, wonach die Greifspindel, die in einem oben am Fangarm K gelagerten Hebel P
aufgehängt ist, von der auf dem Vorderende dieses Hebels wirkenden Feder R heruntergezogen wird und dadurch das Korkstück gegen
die Mitnehmerscheibe L der Drehspindel drückt, so dass
es in Drehung versetzt wird. Der Fangarm kehrt dann zu der in Fig. 37 gezeichneten Stellung zurück; die Drehspindel
N macht, durch Kegelräderübersetzung S von der im Fangarm gelagerten Welle T, die zeitweise von dem Reibungsrad U gedreht wird, bethätigt, eine Umdrehung, und der Kork
wird von dem stetig sich drehenden Kreismesser V rund
geschnitten. Bei der Rückkehr des Fangarmes zur Greifstellung (Fig. 38) wird das Abfallen des fertig geschnittenen
Korkes durch den Finger W der dann in vorgerückter Lage
sich befindenden Stange G gesichert. Der Finger W sitzt auf derselben Stange D, auf welcher der Finger H sitzt, und ist
länger als letzterer. Da nun letzterer gegen die Vorderfläche des im Transportrad
sitzenden Korkstückes gedrückt ist, wird sich demnach der Finger W zwischen diesen Korkstücken und dem fertig gestellten
Kork befinden, so dass dieser, wenn er in der Drehbankspindel haften sollte, beim
Schwingen des Rahmens gegen den Finger W stossen und
somit abgeschoben wird. Das Spiel wiederholt sich in gleicher Weise. Die Bewegungen
der verschiedenen beschriebenen Vorrichtungen werden durch die Welle 1 bewerkstelligt. Auf dieser sitzt das Frictionsrad 2, das, wenn der Fangarm die in Fig. 37 dargestellte Lage hat, mit dem Frictionsrad
U der Antriebwelle T
der Drehspindel in Eingriff steht, während, wenn der Fangarm seine zweite Lage
einnimmt, ein solcher Eingriff nicht stattfindet; die Drehspindel setzt sich also
selbsthätig in
Bewegung, wenn sie in die für das Drehen nöthige Lage gebracht worden ist. Ferner
sitzt auf der Welle 1 das Spurrad 3, in dessen Nuth eine am Ende des Armes 4 befindliche Rolle läuft. Der Arm 4 ist an dem auf Spitzen zwischen zwei Böcken 5 gelagerten Fangarm K
seitlich angegossen und bewirkt die zeitweise Schwungbewegung desselben. Das Heben
der Greifspindel O nach Fertigdrehung des Korkes
geschieht von dem Daumenrad 6 aus mittels des Hebels
7 und der mit dem Traghebel P verbundenen Stange 8, während das ruckweise
Bewegen der Vorschubklinke C des Förderrades B durch die Daumenscheibe 9 und den die Klinke tragenden Hebel 10
erreicht wird. Eine ähnliche Daumenscheibe 11, die auf
dem zweiarmigen, von der Feder I in der Richtung des
Pfeiles gedrückten Hebel 12 wirkt, bewirkt das
Zurückziehen der Stange G von ihrer Anlage gegen das
Korkstück, sobald dieses zwischen den Fangarmspindeln festgeklemmt worden ist.
Bezüglich des Messers V ist zu erwähnen, dass die
dasselbe tragende Welle 13 in Lagern auf einer
besonderen Platte 14: ruht, derart, dass eine
Einstellung mittels Schrauben vorgenommen werden kann. Gibt man der Welle eine
Winkelstellung gegen die Horizontale, so erhält man kegelförmige Korken. Solche
können aber auch in anderer Weise erhalten werden, beispielsweise durch Anordnung
eines Gelenkes am Fangarm, mittels welches der Drehspindel eine schiefe Stellung
ertheilt wird.
Wie ersichtlich, hat das Förderrad B mit seinen Zähnen
B zweierlei Functionen, nämlich erstens die
Korkstücke nach dem Messer hin zu befördern und zweitens für jedes Korkstück als
feste Anlage zu dienen, wenn es von der Drehspindel gegriffen wird. Nur diese
letztere Function ist, wie leicht ersichtlich, für das Functioniren der Maschine
nothwendig, indem nämlich jedes Korkstück, ohne die Wirkungsweise der Maschine zu
ändern, direct mit der Hand eingelegt und einen Augenblick gegen die Schaufel
festgedrückt zu werden braucht. Hieraus ergibt sich, dass das Förderrad fortgelassen
werden und durch ein feststehendes winkelförmiges Anlegestück oder eine beliebige
Fördervorrichtung ersetzt werden kann.
Statt der Schneidemesser werden neuerdings auch Schleifscheiben zur Anwendung
gebracht. Uns liegen zwei bezügliche Maschinen vor, welche die Korken nur mittels
Schleifscheiben bearbeiten.
Die Maschine von J. E. Howard in London (* D. R. P.
Nr. 71887 vom 10. Februar 1893) ist in Fig. 39 und 40 dargestellt.
Die Welle E ist mit den Riemenscheiben F und der Schleifscheibe D
in dem Spindelkasten gelagert. Um die Drehung dieses Spindelkastens und mithin auch
die Stellung der Schleifscheibe D zu dem
abzuschleifenden Kork verändern zu können, besitzt der Spindelkasten eine Platte mit
kreisförmigen Schlitzen, welche durch Schraubenbolzen I1 eine schräge Einstellung der Scheibe
D gestattet.
Textabbildung Bd. 297, S. 242
Korkenschneidmaschine von Howard.
Auf dem Tisch B der Maschine sind zwei Lager M angebracht, welche die Triebwelle I aufzunehmen bestimmt sind. Die Triebwelle I trägt an ihrem einen Ende die Riemenscheiben K, durch welche, wie durch die oben genannten
Riemenscheiben F, mittels eines gemeinschaftlichen
Riemenauflegers L ein gleichzeitiges Ein- und Ausrücken
der Wellen I und E
erfolgen kann. Das andere Ende der Welle I trägt eine
Schraube ohne Ende N, welche in das Zahnrad O eingreift, das mit der Scheibe P auf der gemeinschaftlichen Welle Q sitzt. Das Lager M,
welches auf derjenigen Seite der Maschine sich befindet, auf welcher die Scheibe P angeordnet ist, trägt einen Lappen zur Aufnahme des
Drehzapfens S und des Hebels B. Das eine Ende dieses Hebels trägt einen Bolzen, welcher in der Bahn der
Scheibe P (Fig. 40) gleitet,
während das andere Ende desselben durch die Pleuelstange T mit dem Schlitten U verbunden ist. Der
Schlitten U erhält seine Geradführung durch die
schwalbenschwanzförmig gestalteten Schienen, welche auf der Tischplatte B befestigt sind. Der Schlitten U trägt auf der einen seiner Breitseiten ein gabelförmig gestaltetes Lager
W, während auf der anderen Seite das Lager X angebracht ist. Mittels der Einlegevorrichtung Y wird dem von Hand in die Maschine eingeführten Kork
die richtige Lage zu den Greifbacken d und i ertheilt, welche denselben alsdann mit der
Schleifscheibe in Angriff bringen. Auf dem Schlitten U
ist ferner eine Lehre Z angebracht, gegen welche das
eine glatt geschnittene Kopfende des Korkes gelegt wird, der dann bei der
Vorwärtsbewegung des Schlittens U immer eine bestimmte
Stelle der Schleifscheibe D trifft.
Um den Greifbacken d und i
die Bewegung von der Haupttriebwelle I aus zu
ertheilen, ist das Kegelräderpaar a und b vorgesehen. Die Welle des Kegelrades a ist hohl, um die entsprechend schwächere Welle des
Greifkopfes d aufzunehmen. Um das Ausrücken des
Greifkopfes d selbsthätig bewirken zu können, ist mit dem Kegelrad
a auf der Welle des Greifkopfes d gleitend eine Klauenkuppelung vorgesehen, welche
durch eine Feder e in ihrer ausgerückten Stellung
erhalten wird. Der ausrückbare Theil c der
Klauenkuppelung ist in einer Gabel des Hebels gelagert; letztgenannter Hebel
schwingt um einen am Lager X angebrachten Zapfen und
trägt an seinem Ende eine Rolle, welche bei der Bewegung des Schlittens U gegen die Schleifscheibe, also bei Beginn der
Bewegung des zu schleifenden Korkstückes gegen die Scheibe D einen keilförmigen seitlichen Ansatz an der Tischplatte B trifft. Bei der weiteren Vorbewegung des Schlittens
U muss diese Rolle die Keilfläche hinaufgleiten,
wodurch das eine Ende des Hebels zurückgedrückt und die Klauenkuppelung c eingerückt wird. Das Einrücken der Klauenkuppelung
wird durch Bewegung des Rades a auf den Greifer d und somit auf das Korkstück übertragen.
Der zweite Greifer i, welcher zum Festhalten des
Korkstückes s dient, ist drehbar auf dem Ende der Welle
h befestigt, welche in einem gabelförmigen
Doppellager ruht, durch eine Feder j in ihrer
Längsrichtung gegen das Korkstück angedrückt wird. Eine Drehung der Welle h kann in dem Lager durch Anordnung von Feder und Nuth
nicht erfolgen. Bei dem Rotiren des Korkstückes rotirt also der Greifer i mit. Das Korkstück wird, so lange der Schleifprocess
dauert, zwischen i und d
festgehalten. Um nach Beendigung des Schleifprocesses den Kork aus den Greifern zu
lösen und ein Herabfallen des Korkes durch das Fallrohr C zu ermöglichen, ist der Bock k angebracht,
der in seinem oberen Theil mit einer schrägen Fläche versehen ist und auf der
Tischplatte B unverrückbar feststeht. Nach Beendigung
des Schleifprocesses wird der Schlitten U durch die
Stange T zurückgezogen, dabei trifft der Zapfen m, welcher sich am Ende der Welle h befindet, gegen die schräge Fläche und muss an
derselben bei weiterer Zurückbewegung des Schlittens U
entlang gleiten. Dadurch findet ein Zurückziehen der Welle h und mit ihr des Greifers i statt, worauf
der Kork niederfallen kann.
Die Scheibe P dient zur Regelung der Bewegung des
Schlittens U. Zu diesem Zwecke ist die Scheibe mit
einer Gleitbahn für den Zapfen von R versehen. Die
Bewegung dieses Zapfens wird durch die Stange T auf den
Schlitten U übertragen. Die Anordnung der Gleitbahn ist
nun derart hergestellt, dass der Schlitten und mit ihm die Greifer d und i, welche den Kork
halten, der Schlittenscheibe ganz allmählich genähert wird, während derselbe nach
dem Schleifen des Korkes plötzlich zurückgezogen wird.
Der Arbeitsgang der Maschine ist kurz folgender:
Mittels der Einlegevorrichtung Y, welche durch eine
Schraube t eingestellt werden kann, zu dem Zwecke, den
Kork stets dicht an die Scheibe D zu pressen, wird dem
von Hand eingelegten Korkstück eine solche Lage ertheilt, dass die Greifer d und i, welche in Folge
der Vorwärtsbewegung des Schlittens U sich gleichzeitig
nähern, dasselbe richtig fassen können. Bei der Weiterbewegung des Schlittens wird
der Kork der Schmirgelscheibe D in Folge der Wirkung
der Gleitbahn ganz allmählich genähert, worauf der Kork einige Zeit der schleifenden
Wirkung dieser Scheibe ausgesetzt wird. In dieser Stellung bleibt der Kork vermöge
der Wirkung der Gleitbahn eine Zeit lang, worauf durch die Wirkung eben
derselben Bahn ein plötzliches Zurückziehen des Schlittens U stattfindet und gleichzeitig die Greifer d
und i unter dem Einfluss der schräg angeordneten Fläche
im Kopf l des Bockes k den
Kork loslassen und durch das Fallrohr C aus der
Maschine herausbefördern.
In Fig. 41 ist die Maschine von P. Larios in Gibraltar (* D. R. P. Nr. 76949 vom 19.
August 1893) dargestellt.
Vor der Schleifscheibe a ist eine Rolle b derart angebracht, dass dieselbe sich um die Achse
der Welle d in einem Bügel i dreht. Zwischen der Rolle b und der Scheibe
a erhebt sich auf dem Maschinenbock eine Gabel a1, zwischen deren
beiden Zinken der zu schleifende Kork vor dem seitlichen Hinausfallen geschützt
wird. Der Bügel i ist an der unteren Querstange mit
einer Zugfeder u verbunden. Diese Zugfeder hat den
Zweck, den Bügel i mit der Rolle b federnd in genügender Entfernung gegen die Scheibe
a zu halten, damit der Kork zwischen Rolle und
Scheibe von ersterer gedreht und von letzterer geschliffen werden kann. Die Zugfeder
u endigt in eine Schraubenspindel, welche durch
eine Schraubenmutter p führt. Ein Zahnrad u1 umschliesst diese
Mutter p, so dass ein über dasselbe gelegtes
Kettengetriebe das Rad u1 und damit gleichzeitig die Mutter p drehen
kann.
Textabbildung Bd. 297, S. 243
Fig. 41.Korkenschneidmaschine von Larios.
Ist die Schleifmasse der Scheibe a abgeschliffen, so hat
sich die Rolle b weiter gegen die Scheibe a geneigt und die Spindel u ist etwas weiter durch die Schraubenmutter p getreten. Hierbei berührt dann die Spindel u einen gegen das Rad u1 gelegten Hebel. An das andere Ende dieses Hebels
lehnt sich ein Hammer, welcher durch die Feder in dieser Lage gehalten wird. Der
Hammer ist auf einer senkrecht stehenden Stange befestigt, welche drehbar unten
einen Arm bewegt. Dieser Arm regulirt die Stellung der Ausschaltungsgabel durch
seitliches Bewegen. Drängt nun die Spindel u den Hebel
zum Loslassen des Hammers, so schlägt letzterer nach vorn, so dass der Treibriemen
auf die lose Scheibe geworfen wird. Die Maschine wird dadurch zum Stillstand
gebracht.
Die Rolle b erhält ihre langsame Umdrehung durch eine
mit der Antriebvorrichtung der Scheibe a verbundene
Transmission in bekannter Weise. Der zu schleifende Kork wird also mittels der Rolle
b gedreht, und zwar so lange, bis eine Aussparung
e auf der Rolle die Verbindung mit dem Kork aufhebt
und derselbe dann hinabfällt in einen Kanal. Die Zuführung der Korke zu der Maschine
erfolgt durch einen Trichter. Von diesem gelangen die vorbearbeiteten Korke in einen
Trog, über welchem sich eine Trommel dreht und die Korke nach einander in den Kanal
g gelangen lässt. Von diesem Kanal werden dann die
Korke in folgender Weise einzeln zwischen Scheibe a und
Rolle b gebracht:
An dem Kanal g befindet sich seitlich ein Rahmen
p1, in welchem sich
eine Stosstange m und eine Hemmstange bewegen. Beide
Stangen sind durch ein verschiebbares Querstück k1 verbunden und letzteres hat wieder Führung mit
einem Spiralstift n1.
An der Seite der Rolle b ist ein Finger c angebracht, welcher bei der Umdrehung der Rolle den
Kniehebel ff1 berührt
und diesen bewegt. Der Hebelarm f1 wird bei der Berührung nach vorn gegen das
Querstück k1 gedrückt
und letzteres bewegt die beiden Stangen in der Weise, dass der vor der Stange m liegende Kork zwischen Rolle und Scheibe gestossen
wird, ein neuer Kork aus dem Kanal g an Stelle des
entfernten tritt und der dann nachfolgende durch die Hemmstange aufgehalten wird, da
inzwischen der Finger c den Hebel ff1 losgelassen und das
Querstück k1 die
Hemmstange mittels ihrer Spirale vorgedrängt hat. Der Finger c berührt den Hebel ff1 dann wieder nach einer ganzen Umdrehung der Rolle
b und der geschilderte Vorgang wiederholt sich.
Maschinen zur Fasserzeugung.
Von A. Dunbar in Liverpool (* D. R. P. Nr. 77215 vom 10.
November 1893) wird ein Material sparendes Verfahren zum Verschneiden je zweier
Fassdaubenstäbe aus einem Stück Holz angegeben.
Textabbildung Bd. 297, S. 244
Dunbar's Fassdaubenstäbe.
Das Holzstück, wie es die Fig.
42 und 43
zeigen, wird zunächst in Richtung der punktirten Linie a (Fig. 42)
beschnitten, so dass es die aus Fig. 44 ersichtliche
Gestalt mit zwei parallel zu einander liegenden schrägen Enden erhält. Es wird nun
an den gegenüberliegenden Seiten des Holzstückes je ein Einschnitt an beiden Enden
gemacht (Fig. 44). Der
eine Einschnitt b ist schmal, während der andere b1 breiter gehalten
ist, um die Säge oder ein anderes Schneidewerkzeug einsetzen zu können. Die
Einschnitte erstrecken sich bis über die Längsmittelachse des Holzstückes und wird
ihr Abstand von den Enden des Holzstückes durch die jeweilig erforderliche Lange des
verstärkten Endes an den Dauben bestimmt. Nunmehr werden Theile des letzteren am
Ende weggeschnitten, wie dies durch die punktirten Linien c (Fig. 45)
angegeben ist. Diese Theile sind schmaler als die halbe Dicke der Holzstücke,
wodurch dann das Holzstück die Gestalt nach Fig. 46 erhält.
Zuletzt wird das Holzstück der Länge nach in Richtung der Doppellinie d so zerschnitten (Fig. 47), dass zwei
Hälften entstehen, die in Fig. 48 schaubildlich dargestellt sind.
Der Schnitt ist schräg geführt, so dass das ohne Kopf gebildete Ende des Stabes
verstärkt zuläuft; es erfolgt dann ein Ausarbeiten des Stabes nach der punktirten
Linie der Fig. 49,
wodurch der zweite Kopf am Stab gebildet wird.
Der so vorgerichtete Stab wird dann durch das bekannte Ausrunden des Stabes im
Querschnitt und Zuspitzen in Längenrichtung in eine fertige Fassdaube
verwandelt.
Textabbildung Bd. 297, S. 244
Fig. 50.Daubenbearbeitungsmaschine der Pleukharp Barrel Machine
Co.
Bei der Daubenbearbeitungsmaschine der Pleukharp Barrel
Machine Company in Columbus, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 76772 vom 15.
August 1893), sind die Vorschubketten der Daubenstücke als Formgeber ausgebildet
(Fig. 50 und 51).
Auf den Seitenschienen des Gestelles A ist die zum
Tragen der Zurichtvorrichtungen dienende Lagerplatte C
angebracht; diese ist mit Lagern ausgerüstet, in welchen die Sägewellen B und die Wellen für die Fräser D gelagert sind. Letztere sind so eingestellt, dass die Daube unter
richtigem Winkel abgefräst wird. Die die Riemenscheiben e tragende Welle E ist in den am Gestell
befestigten Lagerarmen E1 gelagert und wird mittels des endlosen Riemens E2 von einer passenden Kraftwelle in
Drehung versetzt. Die auf den Wellen B sitzenden
Kreissägen B1 werden
von den Riemenscheiben e mittels endloser Riemen b, die über auf den Sägewellen befestigte Rollen
laufen, angetrieben. Die Fräser D1 welche von beliebiger Ausführungsform sein können,
dienen dazu, Splitter oder andere Unebenheiten an den Kanten der Fassdauben zu
entfernen, die durch die Bearbeitung mit der Kreissäge entstanden sind.
Die Zufuhrrinne F dient zur Aufnahme der aufgestapelten
Arbeitsstücke e1, die vorher geebnet worden sind; dieselbe ist unten
mit einem Schlitz f versehen, durch welchen die
Arbeitsstücke nach den Zurichtvorrichtungen abgeführt werden. Die Feder f1, deren man
zweckmässiger Weise zwei anordnet, eine an jeder Seite der Transportkette, ist am
Ende der Zufuhrrinne F befestigt und soll verhindern,
dass nicht mehr als eine Fassdaube gleichzeitig nach den Zurichtvorrichtungen
befördert wird. Da der Schlitz f breit ist, so hält die
Feder f1 die zu
bearbeitende Fassdaube dicht an die Vorschubvorrichtung an und verhindert die
Fassdaube an der Längsverschiebung.
Die Vorschub Vorrichtung besteht aus einer endlosen Kette G, die um geeignete Kettenräder an den Enden der Zufuhrrinne geht. Die
Kette ist in geeigneten Zwischenräumen mit Vorsprüngen g versehen, die das Ende des unten liegenden Arbeitsstückes erfassen und
dasselbe nach den Arbeitswerkzeugen befördern. Eine der die Transportkette G tragenden Wellen ist verlängert und mit einem
Kettenrad g1 versehen,
das seine Bewegung von der Kette g2erhält, die über das Kettenrad g1 und ein
entsprechendes Kettenrad der Welle H läuft.
Die Formwerkzeuge I und I0 sind in der Weise gebaut, dass sie den
Dauben sowohl bezüglich ihrer Länge, als auch bezüglich ihres Querschnittes gleich
die richtige Form geben, welche dieselben besitzen müssen, wenn sie zu einem Fass
zusammengestellt sind. Der Zweck der Formwerkzeuge besteht also darin, den
Arbeitsstücken während des Zurichtens die richtige Gestalt zu geben. Damit das
Zurichten ununterbrochen vor sich geht, wird dem Formwerkzeug eine fortschreitende
Bewegung ertheilt. Da ein Formwerkzeug das andere ergänzt und die Arbeitsstücke
zwischen denselben festgehalten werden, müssen sie sich in derselben Richtung und
mit unveränderlicher Geschwindigkeit bewegen.
Textabbildung Bd. 297, S. 245
Fig. 51.Daubenbearbeitungsmaschine der Pleukharp Barrel Machine
Co.
Um den Apparat nicht zu sehr zu vertheuern und demselben möglichst einfache Formen zu
geben, sind die Formwerkzeuge nach Art endloser Ketten aus einer Reihe von Gelenken
hergestellt, die mit einander verbunden sind. Das untere Formwerkzeug besteht aus
einer Reihe von Gelenken, deren Verbindung durch Stifte hergestellt ist. Diese
Stifte tragen Rollen, um die Reibung nach Möglichkeit zu verringern. Jede Kette
besteht aus einer Anzahl von Formwerkzeugen. Das die Formwerkzeuge der unteren Kette
verbindende Gelenk ist mit einem Vorsprung versehen, der die Dauben in der richtigen
Stellung zwischen den sich bewegenden Formwerkzeugen hält und die richtige Wirkung
derselben unterstützt.
Die Gelenke des unteren Formwerkzeuges nehmen von den Enden nach einem mittleren
Punkt zwischen diesen Enden an Höhe zu, so dass das Werkzeug in der Seitenansicht
eine convexe Aussenfläche zeigt. Die Gelenke sind derart gestaltet, dass die
Krümmungen sich zu einer fortlaufenden Linie an einander reihen. Die Grundplatte
stützt den oberen Theil des Formwerkzeuges I0 gegen den Druck des anderen Werkzeuges I und ist ebenso breit, als die Rollen zwischen den
Gelenken lang sind, so dass die letzteren die Grundplatte zwischen sich
einschliessen und dem Werkzeug eine sichere Führung gegeben ist.
Das als endlose Kette ausgeführte Formwerkzeug I0 wird an den Enden von Rollen I1I2 getragen, von denen
eine einstellbar ist, um der Abnutzung Rechnung zu tragen und die Kette straff
zu halten. Das auf Welle K sitzende Zahnrad greift in
das Zahnrad, welches auf der die Rolle l1 tragenden Welle L
sitzt. Die Welle K ist an ihrem entgegengesetzten Ende
mit einem Kettenrad k versehen, das von der Welle M mittels der Kette m2 getrieben wird, welche um das Kettenrad der Welle
M und das Kettenrad k
der Welle K läuft. Die Welle M erhält ihre Bewegung von der Welle E durch
den endlosen Riemen N, der um die Rolle m der Welle M und um die
Rolle e2 der Welle E geführt ist. Von der Rolle m geht der Riemen N über das lose drehbare
Rad n und über die Rolle o
des Kurbelarmes o1, der
am einen Ende der Welle O sitzt. Das andere Ende der
Welle O ist mit einem entsprechenden Arm o2 versehen, an welchem
ein Hebel o3 angebracht
ist. Der letztere hat Einschnitte, in welche ein Anschlag tritt, wodurch Hebel o3 und Rolle o in der gewünschten Stellung gehalten werden, so dass
der Riemen N die erforderliche Spannung behält.
Die obere Kante ist aus einer Anzahl von Formwerkzeugen I zusammengesetzt, deren Gelenke in der Höhe von den Enden nach der Mitte
der Werkzeuge zu allmählich abnehmen, und zwar im gleichen Verhältniss, in welchem
die entsprechenden Gelenke des unteren Formwerkzeuges der Höhe nach zunehmen, so
dass zwischen den sich ergänzenden Werkzeugen ein gleichmässiger Raum zur Aufnahme
der Arbeitsstücke bleibt.
Die Querstifte, welche die Gelenke des Formeisens I
verbinden, sind verlängert und mit Rollen i versehen,
welche diejenigen Theile der Rollen I3 und I4 berühren, welche das Formwerkzeug I an den Enden stützen. Die Querstücke i1, zwischen den
Gliedern eines Gelenkes der Kette, die in Zwischenräumen an der Kette angeordnet
sind, sind in der Mitte dünner und weiten sich derart nach den Enden hin aus, dass
sie sich der Krümmung des äusseren Querschnittes der Fassdauben anpassen.
Das Gestell P, das den nach oben gerichteten Druck des
unteren Theiles des Werkzeuges I mittels der auf der
Unterkante dieses Gestelles wirkenden Rollen i aushält
und dieses Formwerkzeug sowie die Rollen I3 und I4 trägt, ist an den abgesetzten Theilen der Ständer
Q angebracht, welche von dem Hauptgestell A vortreten. Der an den abgesetzten Theil sich
anschliessende breitere Theil dieser Ständer begrenzt die Abwärtsbewegung des
Gestelles P. Das Gestell P
bewegt sich zu dem Zwecke aufwärts, um eine Aenderung in der Stärke der Fassdauben
der Spannung der Federn q entgegen zu ermöglichen, die
zwischen die obere Seite des Gestelles P und die oben
an den Ständern angebrachten Muttern q1 eingelegt sind.
Die Welle R, die an einem Ende ein Kettenrad r trägt, erhält ihre Bewegung von der Kette m2; das andere Ende
derselben trägt ein zweites Zahnrad, welches in die Zahnräder s der die Rolle I3 tragenden Welle S
greift. Das Gestell P ist derart gebaut, dass die
Gelenke des Formwerkzeuges I sich zwischen die offenen
Seiten desselben legen können. Die Rollen i sind innen
zweckmässig mit Flanschen versehen, welche an den Innenflächen des Trägers P anliegen und dem Formwerkzeug I eine sichere Führung verleihen.
Die Kette m2 läuft um
die Kettenräder k und r
und überträgt mittels des vorbeschriebenen Mechanismus ihre Bewegung auf die beiden
Formwerkzeuge I und I0 und läuft ferner um das Kettenrad h1 der Welle H und bethätigt in Folge der Einwirkung des vorbeschriebenen Mechanismus
die Transportkette G.
Sind die Arbeitsstücke ex in die Zufuhrrinne eingebracht und ist die
Maschine in Thätigkeit gesetzt, so werden die Arbeitsstücke einzeln den
Formwerkzeugen I und I0 zugeführt, mittels welcher sie die richtige Form
erhalten, worauf sie zwischen die Kreissägen B und die
Fräser D befördert werden.
Die Arbeitsstücke werden nach einander vorgeschoben, derart, dass ein Vorsprung
zwischen die anstossenden Enden zweier Arbeitsstücke eingreift. Die Arbeitsweise ist
eine ununterbrochene und selbsthätige, indem die Arbeitsstücke selbsthätig von der
Zufuhrrinne nach den Formwerkzeugen befördert, von letzteren zugeschnitten und von
da nach den Zurichtfräsern weiterbefördert und schliesslich von den Formwerkzeugen
am hinteren Ende der Maschine nach dem Zurichten abgegeben werden.
Die völlige Fertigstellung der Dauben bezweckt auch die Maschine von H. Campbell in Baltimore (* D. R. P. Nr. 75542 vom 27.
Juli 1892) Fig. 52 bis 57.
Die Schneidwerkzeuge zum Krösen, Abfasen und Abstechen können sich um einen
Mittelpunkt je nach dem grösseren oder kleineren Durchmesser des durch die Dauben zu
bildenden Fasses in Radien von beliebiger Länge bewegen. Bei Maschinen dieser
Gattung ist es sehr wesentlich, dass die Dauben fest eingespannt werden, um einmal
die Daubencurve genau in die Bahn des Schneidwerkzeuges zu bringen und dann jede
Möglichkeit zu beseitigen, dass die Dauben ihre Lage verändern, während ihre Enden
bearbeitet werden.
Textabbildung Bd. 297, S. 246
Fig. 52.Daubenbearbeitungsmaschine von Campbell.
Es bezeichnet 1 die Ständer des Maschinengestelles,
dessen obere Querverbindung durch eine vordere und eine hintere Schiene 2 und 3 gebildet wird. In
fester Verbindung mit dem Gestell bezieh. mit der Vorderschiene 2 sind aufrechte Widerlagsstücke 4 angebracht, an deren nach innen gerichteter Fläche
die zu bearbeitende Fassdaube unter Zuhilfenahme von Klemmbacken 5 fest angelegt wird. Diese letzteren haben wagerechte
Arme 6 und sind mittels der Bolzen 7 an die Bodenplatte des Widerlagsstückes 4 angelenkt. Die zweckmässigste Umrissform der
Klemmbacken ist eine mehr oder weniger der Fasskrümmung angepasste Bogenform,
d.h. eine annähernd nach dem Radius des herzustellenden Fasses gekrümmte Fläche. Mit
Hilfe einer so gestalteten Druckfläche kann die Daube nicht allein fest in ihrer
Stellung gehalten, sondern sogar zu einer zeitweisen Biegung veranlasst werden, wie
sie der nachherigen Krümmung im Fasse entspricht. Dies kann mit verhältnissmässig
geringer Kraftanstrengung von Seiten des die Maschine bedienenden Arbeiters erzielt
werden, weil vermöge der Drehbewegung der Klemmbacken 5
die Bewegung des Klemmrandes in Richtung gegen die Daube geringer ausfällt als die
Bewegung parallel zur Daube, während in dieser letzteren Richtung gerade die
Antriebskraft angreift. Als zweckmässig den Antrieb vermittelnde Vorrichtung wird
ein Kniegelenk verwendet, das aus den beiden Schubstangen 9,
9 besteht, die einerseits in Gelenkverbindung bei 11 mit einem gemeinsamen Schiebeblock stehen, andererseits an die
Klemmbackenarme bei 11 angelenkt sind. Jener Block
gleitet in einer Führung 13, die am Gestell oder an der
Schiene 2 festgelegt ist, und wird durch Randplatten in
derselben nach unten gehalten, während ihn eine auf Lösung der Klemme wirkende Feder
in die Ruhelage zurückzieht. Die festzuklemmende Daube wird an ihrem Unterrande
durch hölzerne Blöcke 21 gestützt, die in
Schwalbenschwanznuthen 22 an den Widerlagsblöcken 4 eingepasst sind. Insofern diese Unterlagsblöcke
gerade an den Stellen die Daube stützen, wo die Krösenhobel und andere Messer nach
vollendetem Durchstoss austreten, verhindern sie jedes Absplittern von der Daube
während der Messerwirkung.
Textabbildung Bd. 297, S. 246
Daubenbearbeitungsmaschine von Campbell.
Die Vorrichtungen zum Aushobeln der Krösen und für die sonstige Zurichtung der Dauben
sind wie folgt eingerichtet: Mit 23 ist ein um
Scharnierbolzen 24 beweglicher oder auf und nieder
schwingender Rahmen bezeichnet, welcher, obwohl im Uebrigen frei beweglich, in
Beziehung zu den Daubenhebevorrichtungen festgestellt werden kann. Jene
Scharnierbolzen 24 sind in aufrechten Ansätzen 25 von Tragstücken 26
gelagert, welche ihren Halt in einer Längsnuth 27 der
hinteren Schiene 3 finden und einzeln oder beide derart
verstellbar sind, dass sie verschiedenen Daubenlängen angepasst werden können. Als
Seitentheile gehören zu dem Rahmen 23 die Arme 28. Diese sind an ihren vorderen Enden durch eine
Schiene 29 verbunden, welche in einstellbarer
Klemmverbindung an den einen oder beide Arme anschliesst, um bis zu einem gewissen
Grade die Längseinstellung der Maschine zu ermöglichen. Wenigstens eine der aus
Widerlagsstück 4 und Backe 5 bestehenden Klemmen ist ebenfalls entsprechend einstellbar an der
Schiene 2 angebracht.
Der Rahmen 23 wird mittels einer beliebigen, hierfür
geeigneten Antriebsvorrichtung bethätigt, als welche in der Zeichnung ein Tritthebel
30 mit der Feder 31
angegeben ist. Durch Niederdrücken des Hebels 30 bringt
man den Rahmen in die Eingriffsstellung, bei welcher die Bildung der Kröse und
Zurichtung der Daube erfolgt; die Feder 31 dagegen hebt
den Rahmen und bringt ihn in die Anfangsstellung zurück. Der Tritthebel hat seine
Drehstelle bei 31a an einem auf dem Fussboden oder in
anderer Weise festgelegten Stück und reicht mit seinem freien Ende nach der
Vorderseite der Maschine, um dem Arbeiter ein bequemes Aufsetzen des Fusses zu
ermöglichen. Die Verbindung mit dem Rahmen 23
vermittelt die Stange 32 mit den abzweigenden Schienen
33, welche an Blöcke 34 angreifen, die auf der Längsschiene 23
mittels Stellschrauben 35 einstellbar befestigt sind.
Die Feder 31 ist einerseits am Gestell, andererseits
mit dem Trittbretthebel oder dessen Stange 32
verbunden. Um bei Bethätigung des Trittbretthebels seitliche Beanspruchungen
möglichst auszuschliessen, sind Führungsblöcke am Fussboden vorgesehen, die eine
Bewegung nur in Senkrechtebenen gestatten und nur Zugkräfte auf den Rahmen ausüben
lassen.
Mit Bezugnahme auf die Fig.
53 bis 57
bezeichnen 37, 37 die Werkzeuge zur Ausarbeitung der
Krösen. Diese als Hobelmesser gestalteten Werkzeuge haben in Längsrichtung Schlitze
38 und sind an schräg zusammenlaufenden Flächen von
Tragblöcken 39 unter Führung zwischen seitlichen
Randflanschen 40 derselben festgelegt, indem sie auf
dieser Unterlage mittels Klemmschrauben 41, die durch
jene Schlitze hindurch und in Gewindelöcher der Blöcke eingreifen, befestigt werden.
Je ein solcher Tragblock 39 schliesst an jede Seite des
Armes 28 an, mit welchem beide durch einen
durchgehenden Schraubenbolzen 42 in einstellbarer
Verbindung gehalten werden, indem für diesen Zweck das Schlitzloch am Arm vorgesehen
ist. Vermöge dieser Einrichtung können die Werkzeuge sowohl einzeln in ihrer
Schräglage gegen einander eingestellt werden, um die Spitzen in die entsprechende
Gegenüberstellung zu bringen, als auch gemeinsam rückwärts oder vorwärts in
Endrichtung so gerückt zu werden, dass die Messer in gehöriger Entfernung von dem
Daubenwiderlager angreifen und die Kröse in der richtigen Tiefe ausarbeiten. Bei
letzterer Einstellung führen sich übrigens die Blöcke 39 in Schieberbahnen 44, die an dem Arm
ausgespart sind.
Das zum Abfasen der Daubenendkante dienende Messer 45
mit herabgebogenem Endtheil 52 und Schneide 53 ist bei demselben Werkzeughalter festgelegt, und
zwar gerade über den vorgenannten Hobelmessern mittels eines Blockes 46, in welchen die durch einen Schlitz 47 des Messers hindurchgreifende Befestigungsschraube
48 eingeschraubt ist. Einen Schiebersitz für den
Block 46 bildet die ausgesparte Bahn 49, und die Befestigung erfolgt nach der Einstellung
mittels einer durch den Schlitz 51 am Arm
hindurchgehenden Schraube 50. Das Schneidenende 52 reicht jenseits der Angriffsstelle der Messer 37 so weit nach aussen, dass mittels der Schneidkante
53 die Endkante der Daube abgefast wird.
Das Zuschneidemesser 54 ist an einem Ansatz oder
Vorsprung 55 des Armes so angebracht, dass es das Ende
der Daube in dem gehörigen Abstand der Kröse abschneidet. Dieses Messer hat eine
nach unten gerichtete und quer zur Daube angeordnete Schneide 56 und ist bei der ausgesparten Bahn 57 an dem Arme einstellbar mittels des durch einen
Schlitz 59 im Messerkörper hindurchgehenden
Schraubenbolzens 58 festgelegt. Beim Niedergang des die
Messer tragenden Rahmens gleiten diese Zuschneidemesser 54, sich an die Aussenflächen der Widerlagsstücke 4 anlegend, herab. Diese Führung der beiden Zuschneidemesser sichert eine
genaue Bewegung aller Werkzeugmesser und eine tadellose Bearbeitung der Dauben;
gleichzeitig wird durch diese Bahnsicherung ein Absplittern der Daubenränder während
der Arbeit der Abschneidmesser verhindert, da sich das Material der Daube an den
Widerlagern 4 gerade bei der Lagerungslinie stützt, an
der das Abschneidwerkzeug in Wirksamkeit tritt.
Das Auswerfen der fertig bearbeiteten Daube wird durch Aufwärtsbewegung der
Krösemesser selbst oder durch Zuhilfenahme eines an dem Rahmen 23 vorgesehenen Vorsprunges vollzogen. Dies geschieht
in der Weise, dass die Daube nach dem Rahmenniedergange und nach vollendeter
Werkzeugwirkung zu einer Federungs- oder Nachlassbewegung unter Auslösung der
Klemmen freigegeben wird, in Folge dessen dieselbe mit ihrer inneren Kante oder
Fläche über die Messer 37 oder den bezeichneten
Vorsprung hinwegtreten kann, welch letztere zweckmässig an ihren Oberrändern flach
oder stumpf ausgeführt sind. Demgemäss wird die Daube beim Rahmenrückgange erfasst
und aus den Klemmen herausgehoben, um jenseits über die hintere Seite der Maschine
abgeworfen zu werden.
Der Arbeitsvorgang der Maschine ist folgender: Die rohe Daube wird in die offenen
Klemmen eingelegt. Hat die Daube bereits eine gekrümmte Gestalt, so bringt man
hierbei die concave Fläche nach innen, den Messern zugekehrt. Darauf drückt man den
Hebel 17 derart nach innen, dass die Klemmen sich fest,
die Daube fassend, schliessen, wobei zugleich die gewaltsame Krümmung derselben in
die Bogenbahn der Messer erfolgt, wenn die Daube ursprünglich flach oder mit
Beziehung auf den Klemmbackenumriss abweichend gestaltet war; vorausgesetzt ist
natürlich, dass die Dauben von nicht zu starkem und unbiegsamem Material sind.
Sobald ferner der Arbeiter den Tritthebel niederdrückt, geht der Messerrahmen herab
und bewirkt durch den Eingriff der verschiedenen Werkzeuge das Einschneiden der
Kröse, die Abfasung und das Abstechen an beiden Enden der Daube gleichzeitig. Die
Klemmen werden alsdann geöffnet, so dass der Tritthebel und Messerrahmen unter der
Wirkung der Feder 31 wieder emporgehen kann, wobei die
fertige Daube ausgeworfen wird und die Theile der Maschine in die Anfangsstellung
zur Aufnahme einer zu bearbeitenden neuen Daube zurückkehren.
Fig. 58 stellt eine Fassbindemaschine von H. Campbell in Baltimore (* D. R. P. Nr. 75098 vom 27.
Juli 1892) dar, mittels welcher die fertiggestellten Bestandtheile eines Fasses in der Weise
zusammengefügt werden, dass die Dauben zunächst an einem Fassboden festgelegt und
abgebunden werden, worauf dann das halb fertiggestellte Fass von der Maschine
abgehoben und durch Einsetzen des zweiten Bodens von Hand fertiggestellt wird.
Die Maschine besteht aus einer mit der Hohlsäule a2 ausgerüsteten Fundamentplatte a1, in welcher mittels
der hohlen Säule p die Tischplatte c gelagert ist, die mit Hilfe eines Hebelwerkes x und der Feststellschraube a3 senkrecht ein- und festgestellt werden
kann. Die Tischplatte e erhält auf ihrer Unterseite
zwei concentrische Ringleisten c2c3, in denen Stifte q
radial gelagert sind, die durch die Tischnabe hindurchtreten. Die Stifte sind
zwischen den beiden Ringleisten mit Federn s
ausgerüstet, tragen am Kopfende die mittels Schraubengewindes befestigten
Stifteinsätze q1 und
werden durch einen konisch abgedrehten Kolben t
bethätigt, der in der Hohlsäule p gleitend an einer
Stange t1 befestigt
ist, die ihrerseits mit ihrem unteren Ende an den federnden, am schwingenden Hebel
v gelagerten Tritthebel u angreift. Die Feststellung des Kolbens t in
einer bestimmten Lage erfolgt durch Eingriff eines seitlich am Hebel u sitzenden Zahnes, der über einem
Zahnstangenwiderlager w gleitet.
Textabbildung Bd. 297, S. 248
Fig. 58.Fassbindemaschine von Campbell.
Der auf die Tischplatte c aufzulegende Fassboden wird
durch Belastung mittels der Platte d in seiner Lage
gehalten. Diese Platte d besitzt einen Säulen aufs atz,
in welchem ein Stellkolben y gleitend gehalten wird;
derselbe ist an einem Hebel z befestigt und wirkt auf
eine Reihe von radial über der Platte angeordneten Armen e1, die in den Lagerstücken e drehbar aufgehängt sind und mit ihren inneren Enden
durch Schlitze in die Hohlsäule greifen. Diese Arme c1 tragen an ihren äusseren Enden radial
verstellbare Greifer g, die geeignet gebogen sind,
unter der Einwirkung von Federn stehen und dazu dienen, die Fassdauben an den
Fassboden anzupressen. Um die Fassdauben X2 beim Anlegen an den Fassboden in der hierzu
erforderlichen Lage festzulegen, ist auf der Fundamentplatte a1 der Maschine ein Anschlagring r angeordnet, der den freien Daubenenden als Stützlager
dient.
Die federnden Stifte q versehen die Aufgabe, die an den
Fassboden anzulegenden Dauben durch leichtes Anschlagen der letzteren auf die
Spitzen q1 so lange zu
halten, bis der Fassreifen übergeworfen ist und die Arme g durch Anheben des Stellkolbens y über die
Enden der Fassdauben herabgeschlagen werden können.
Bei der Herstellung von Fässern werden nach der vorliegenden Erfindung Dauben
benutzt, welche mit Nuth und Feder ausgestattet sind, so dass sie in einander
greifen. Dieses Ineinandergreifen wird benutzt, um die Dauben an ihrer Stelle zu
halten und dichte Fugen im mittleren Theil oder Bauch des Fasses zu bilden; das
Ineinandergreifen erstreckt sich nicht bis an die Enden des Fasses, denn da reichen
die Reifen vollauf aus, um die Dauben an ihrer Stelle zu halten, und die Gegenwart
von Nuthen und Federn könnte beim Schliessen des Fasses beträchtliche
Schwierigkeiten verursachen. Bei Herstellung von Fässern in der angegebenen Weise
können einige der gewöhnlich benutzten Reifen fortfallen; es wird daher an jedem
Ende des Fasses nur ein Reifen benutzt.
Nach der Erfindung der Stevens Cash and Barrel Company
Limited in London (* D. R. P. Nr. 75745 vom 22. September 1893) werden
eiserne Reifen benutzt, die etwas tiefer sind als gewöhnlich. Wenn das Fass zuerst
geschlossen wird, lässt man die Reifen über die Enden der Dauben herausragen. Wenn
das Fass gefüllt ist, werden die Reifen bis an die Enden der Dauben herabgetrieben;
hierdurch wird das Fass für trockene Güter dicht gemacht, ohne Rücksicht auf das
etwaige Eintrocknen während des Aufenthaltes des Fasses im Lagerhause.
Am offenen Ende des Fasses, welches, nachdem das Fass gefüllt worden ist, den Boden
aufnimmt, ist eine Leiste angebracht, auf der der Boden ruht; jede Daube besitzt
eine Stufe zur Unterstützung des Bodens. Wenn der Boden an seine Stelle gebracht
worden ist, wird ein hölzerner Reifen auf den Deckel gelegt und an die
herausragenden Enden der Dauben angenagelt. Auf diese Weise wird der Boden leicht
und sicher befestigt.
Die Erfindung von J. Polke in Wien (* D. R. P. Nr. 70593
vom 4. Januar 1893) bezweckt die Herstellung von bauchigen Holzfässern, deren Umfang
aus einem oder nur wenigen, zuerst in cylindrische und sodann in bauchige Form
gebrachten Theilen statt Dauben gebildet wird, ohne dass aus dem cylindrischen
Körper zum Zwecke der Bauchigmachung Theile entfernt werden.
Die Herstellung erfolgt in der Weise, dass man den Fasskörper entweder cylindrisch
aus dem Stamm schneidet oder flache, bretterförmige Hölzer nach Behandlung mit Dampf
entsprechend einrollt, so dass ein Hohlcylinder entsteht.
Diese Hohlcylinder werden nun mit Dampf behandelt; hierauf kann das gedämpfte Holz
noch imprägnirt werden, um dessen Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu erhöhen.
Die so vorbereiteten Cylinder werden sofort nach dem Dämpfen und Imprägniren, d.h.
also vor dem Trockenwerden, an den Enden durch mittels Druckes oder Zuges erfolgende
Antreibung kegelförmiger, der Fassform entsprechender Ringe zusammengepresst, um die
bauchige Fassform zu erhalten.
Um hierbei ein Zusammengehen des Fasskörpers in der Mitte zu vermeiden, kann in
denselben ein Hebelwerk eingesetzt werden, welches während des Antreibens der
Kegelringe und Zusammenpressen des Fasskörpers an den Enden in der Mitte des Fasses
nach aussen wirkt und letzteres in der Mitte nicht zusammengehen lässt.
(Schluss folgt.)